Auflastung Wohnmobil
Alle 18 Vorteile und Nachteile der Auflastung über 3,5 Tonnen beim Wohnmobil, Kastenwagen und Campervan. Die Problematik der Zuladung und eine eventuell notwendige Auflastung deines Wohnmobils ist umfangreich. Aber auch lösbar.
Das Ziel ist es, einen stets aktuellen und allumfassenden Ratgeber zusammenzustellen und nicht nur einen Vorgeschmack. So ist natürlich auch die geplante Neuerung in 2024 beim B-Führerschein und eine Erweiterung auf 4,25 Tonnen enthalten.
Dieser umfangreiche Ratgeber umfasst alle unsere gemachten Erfahrungen zum Thema der Auflastung. Diese Informationen und Lösungen gebe ich dir gerne weiter.
Alle Information, Tipps & Tricks in einem Ratgeber
Am Ende des Beitrags kennst du alle Themen vom Leergewicht bis zum zulässigem Gesamtgewicht. Von der Maut auf Autobahnen bis hin zu den Strafen bei einer Überladung.
Du wirst den oft unbekannten Trick für z.B. Fiat Ducato kennenlernen, wie du sehr günstig und ohne technische Änderung auf 3,65 Tonnen auflasten kannst. Sollte dies dahingegen nicht reichen, ist mit den Herstellern Goldschmitt, Linnepe oder SMV auch eine Auflastung auf 3,85 Tonnen, 4 Tonnen oder mehr möglich. Die Fahrzeughersteller wie Fiat, MAN, Ford, VW oder Mercedes werden dabei unterstützt.
Mein persönlicher Rat
Die folgenden Wissenspunkte sind umfangreich und haben uns letztendlich bei der Entscheidungsfindung geholfen. Wir selbst haben anfänglich viele Jahre gebraucht um einzusehen, dass eine Auflastung auf der Hinterachse Sinn ergibt. Insofern darf es euch nicht verwundern, wenn man einige Zeit benötigt, um die richtige Entscheidung zu treffen. Die folgenden Kaptitel sind alphabetisch angeordnet.
Die Ablastung
Natürlich gibt es auch den umgekehrten Weg. Von 3,85 Tonnen oder höher wieder auf 3,5 Tonnen ablasten. Die Gründe mit dem Klasse B Führerschein sind im Abschnitt Führerscheinklassen ausführlich dargelegt. Zu beachten ist, dass der B-Führerschein sich gerade in der Neuausrichtung auf 4,25 Tonnen befindet. Mehr dazu später.
Fahrverbot
Fahrzeuggewicht
Entscheidungen mit dem notwendigen Wissen lassen sich leichter fällen. Der Ratgeber ist in den meisten Punkten aus der Praxis entstanden. Die Kernfrage ist doch „Was wiegt mein Wohnmobil?“
Führerscheinklassen
Für Wohnmobile oder Campervans bis 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, hat der alte deutsche 3er Führerschein ausgereicht. Beziehungsweise für das gleiche zulässige Gesamtgewicht benötigt man heutzutage mindestens den EU-Führerschein Klasse C1.
Wichtige Hinweise zum Führerschein und zum EU-Führerschein
Fähren
Eine Auflastung macht aus einem Wohnmobil keinen LKW. Die Fahrzeugklasse in der Zulassungbescheinigung Teil 1 unter 5. ist und bleibt im gewollten Regelfall „Wohnmobil“.
Bei den allermeisten Fähren-Gesellschaften werden die Kosten für eine Überfahrt nicht nach dem Gewicht, sondern ausschliesslich nach Höhe, Breite und Länge des Wohnmobil (+Anhänger, + Fahrradträger) berechnet. Natürlich kommen dann noch die Anzahl der Erwachsenen, Kinder und der gebuchte Service oben drauf.
Eine Auflastung hat somit in der Regel keine Auswirkungen auf den Preis einer Überfahrt mit einer Fähre. Ob diese Aussage einer Verschiffung eines Wohnmobils standhält, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.
Geschwindigkeit
Gilt bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bei der Geschwindigkeit noch die Gleichstellung mit einem PKW, ist dies nach einer Auflastung anders.
Kfz-Steuer
Die Kfz-Steuer für Wohnmobile und Campervans mit Zulassungsart Wohnmobil wird wie folgt berechnet.
1. Emissionsschlüssel in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 nachsehen
Hierzu benötigt du zuerst den Emissionsschlüssel. Dieser steht im Fahrzeugschein / Zulassungsbescheinigung Teil I unter 14.1.
2. Schadstoffklasse in der Tabelle Emissionsschlüssel zu Schadstoffklasse nachschlagen
Mit der 4- bis 6-stelligen Nummern und Buchstabenkombination des Emissionsschlüssels, lässt sich die Schadstoffklasse S1, S2, S3, S4 für den KFZ-Steuer-Rechner ermitteln.
Emissionsschlüssel Fahrzeugschein / Zulassungsbescheinigung Teil I unter 14.1 | Schadstoffklasse |
---|---|
0432, 0433, 0438, 0439, 0443, 0453, 0454, 0455, 0456, 0457, 0458, 0459, 0460, 0461, 0462, 0463, 0464, 0465, 0466, 0473, 0474, 0475, 0635, 0680, 0681, 0683, 0684, 0690, 0691, 090H, 090I, 090J, 090K, 090L, 090M, 090N, 090P, 090Q, 090R, 1411, 1412, 1420, 1431, 1432, 1433, 1451, 1452, 1453, 1454, 1461, 1462, 1463, 1464, 1471, 1472, 1473, 1474, 1475, 1476, 1501, 1502, 1511, 30AX, 30AY, 30AZ, 30ZX, 30ZY, 30ZZ, 35A0, 35B0, 35C0, 35D0, 35E0, 35F0, 35G0, 35H0, 35I0, 35J0, 35K0, 35L0, 35M0, 36AA, 36AB, 36AC, 36AD, 36AE, 36AF, 36AG, 36AH, 36AI, 36AJ, 36AK, 36AL, 36AM, 36AN, 36AO, 36AP, 36AQ, 36AR, 36BA, 36BB, 36BC, 36BG, 36BH, 36BI, 36CG, 36CH, 36CI, 36DG, 36N0, 36O0, 36P0, 36Q0, 36R0, 36S0, 36T0, 36U0, 36V0, 36W0, 36X0, 36Y0, 36ZA, 36ZB, 36ZC, 36ZD, 36ZE, 36ZF, 36ZG, 36ZH, 36ZI, 36ZJ, 36ZK, 36ZL, 66A0, 66B0, 66C0, 66D0, 8VEV1, 8VEV2, 8VEV3, 8VEV4, 8VEV5, 8VEV6, 8VEV7, 8VEC1, 8VEC2, 8VEC3, 8VEC4, 8VEC5, 8VEC6, 8VEC7, 8VSRA1, 8VSRA2, 8VSRA3, 8VSRB1, 8VSRB2, 8VSRB3, 8VSYA1, 8VSYA2, 8VSYA3, 8VSYB1, 8VSYB2, 8VSYB3, 8VSVA1, 8VSVA2, 8VSVA3, 8VSVB1, 8VSVB2, 8VSVB3, 8VSV31, 8VSV32, 8VSV33, 8VSM1, 8VAT1, 9VEV1, 9VEV2, 9VEV3, 9VEV4, 9VEV5, 9VEV6, 9VEV7, 9VEC1, 9VEC2, 9VEC3, 9VEC4, 9VEC5, 9VEC6, 9VEC7, 9VSRA1, 9VSRA2, 9VSRA3, 9VSRB1, 9VSRB2, 9VSRB3, 9VSYA1, 9VSYA2, 9VSYA3, 9VSYB1, 9VSYB2, 9VSYB3, 9VSVA1, 9VSVA2, 9VSVA3, 9VSVB1, 9VSVB2, 9VSVB3, 9VSV31, 9VSV32, 9VSV33, 9VSM1, 9VAT1 | mindestens S4 |
0102, 0104, 0106, 0108, 0109, 0110, 0111, 0112, 0211, 0212, 0213, 0214, 0425, 0426, 0427, 0430, 0431, 0435, 0436, 0437, 0441, 0442, 0444, 0445, 0446, 0447, 0448, 0449, 0450, 0451, 0452, 0467, 0468, 0469, 0470, 0471, 0472, 0620, 0621, 0622, 0633, 0634, 0644, 0645, 0654, 0655, 0660, 0661, 0670, 0671, 0801, 0802, 0803, 0804, 0805, 0806, 0807, 0808, 0809, 0810, 0811, 0812, 0813, 0814, 0815, 0816, 0817, 0818, 0819, 0820, 0821, 0822, 0823, 0824, 0825, 0826, 0827, 0828, 0829, 0830 | S2 oder S3 |
0101, 0103, 0105, 0107, 0309, 0310, 0401, 0402, 0411, 0412, 0413, 0414, 0416, 0418, 0419, 0420, 0421, 0422, 0423, 0424, 0428, 0429, 0434, 0440, 0477, 0610, 0611, 0612, 0630, 0631, 0632, 0640, 0641, 0642, 0643, 0650, 0651, 0652, 0653 | S1 |
0000, 0088 | schlechter als S1 |
3. Fahrzeugart, Gesamtmasse, und Emissionsklasse im Kfz-Steuer-Rechner eintippen
Jetzt hast du die Schadstoffklasse S1, S2, S3 oder S4 deines Fahrzeugs. Nun tippst du noch im Kfz-Steuer-Rechner die Fahrzeugart, die zulässige Gesamtmasse in kg ein und erhältst die Kfz-Steuer in Euro.
Die Kalkulatoren der anderen Anbieter enthielten öfters Fehler. Der KFZ-Steuer-Rechner des Bundesfinanzministeriums ist bislang die zuverlässigste Quelle.
Leergewicht
Die Leergewichtsangaben aus den Prospekten sind leider in unserem Falle ebenfalls ziemliche Augenwischerei gewesen. Hier die Angaben wie sich das Leergewicht zusammensetzt.
Wichtig für den letzten Punkt in der Liste. Das Leergewicht MUSS man kennen. Das ist das Gewicht, von dem jeder selbst und ehrlich nach oben rechnen sollte! Ein Puffer ist zudem nie verkehrt.
Welches zGG in Kilogramm für eine Auflastung des Wohnmobils wählen?
Diese individuelle Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Unterschiedliche Campertypen und die Anzahl der Personen sorgen für deutliche Platz- und Gewichtsunterschiede. Das Bewusstsein über alle mitgeführten Geräte, Zubehör, aber auch Lebensmittel helfen sicherlich weiter. Hier ein paar Beispiele.
Zusätzliches
|
Geräte
|
---|---|
10+ kg / 40+ kg | Ganz vollen Dieseltank 90 Liter / 120 Liter |
150+ kg | 1 Erwachsener, 2 Kinder + ggf. Fahrer-Mehrgewicht über 75 kg |
100+ kg | Ganz voller Wassertank |
30 kg bis 40 kg | Markise |
15+ kg / 30+ kg | Zweite Lithiumbatterie /Zweite Bleibatterie |
40+ kg | Upgrade bei Ducato Maxi Chassi |
50+ kg | Upgrade Multijetmotor 3,0 statt 2,3 |
30+ kg | Reserverad |
20+ kg | Anhängerkupplung |
50+ kg | Upgrade Alde Heizung |
5+ kg | Werkzeugkasten, Pannenwerkzeug |
10+ kg | Regalsystem oder adäquates |
10+ kg | Fahrradträger |
15+ kg / 25+ kg | Pro Fahrrad / E-Bike / E-Roller |
20+ kg | 2 Tage Lebensmittel und Vorrat |
20+ kg | Gepäck, Spielzeug Kinder und Erwachsene, Handtücher pro Person |
3+ kg | Bettzeug pro Person |
2+ kg | Badartikel und Sanitärzusatz |
x kg | Sportgeräte wie SUP, Schlauchboot, Klettergurt |
30+ kg | Leichtere Stühle und Tische für 4 Personen |
10+ kg | Zubehör zum campen vom Hammer bis Kompressor |
10+ kg | Geschirr und Töpfe |
Mit meiner 4-köpfigen Familie, den zig Ein- und Anbauten bringe ich locker 600 kg und auf manchen Reisen mit Fahrrädern sogar 800 kg zusätzlichem Gewicht in das Wohnmobil. Bei ca. 3 Tonnen Leergewicht machte also eine Auflastung auf 3,85 Tonnen mehr als Sinn.
Mit dem Heranwachsen von Kindern ist zudem mit immer schwereren Fahrrädern, Freizeitequipment usw. zu rechnen.
Maut Überblick DACH und Europa mit Go-Box und DarsGo
Für die Region DACH, Slovenien und Tschechien ist die die Maut für Campervans und Wohnmobile grösser 3,5 Tonnen am komplexesten ist. Daher hier nochmals kurz aufgelistet. Für alle Länder Europas ist gibt es in diesem Abschnitt noch einen extra Beitrag über alle Länder.
Deutschland
Österreich
Schweiz
Liebe Schweizer. Kompliment für eure Idee mit der App. Vielä Dank!
Für den Gesamtüberblick der Maut in Europa
Für die speziellen Länder wie Slovenien, Österreich und Tschechien gibt es gleich weitere Informationen.
Mautbox – Go-Box für Österreich
Wer auflastet und größer 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (zGG) fährt, entrichtet in Österreich eine üppige Mautgebühr. Was sich auf den ersten Blick kompliziert liest, ist dennoch schnell und einfach umzusetzen.
Wie beantrage ich eine GO-Box für Österreich?
- Suche dir eine Go-Vertriebsstelle in deiner Nähe oder bestelle über https://go-maut.at die GO Box.
- Unterlagen Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) mitnehmen und an der Kasse bzw. Büro vorzeigen.
- Der Bearbeiter übernimmt Name, Anschrift, Kennzeichen, Fahrzeugart, Antriebsart, EURO-Emissionsklasse, Achsanzahl, ggf. E-Mail.
- Ausser bei Premium-Vertriebsstellen geht an Tankstellen nur die Variante Pre-Pay. Mindestaufladebetrag sind 75 Euro.
- Auf Post-Pay lässt sich nachträglich online umstellen. Debitkarten werden nicht im Post-Pay-Verfahren akzeptiert.
- Folgende Belege bzw. Unterlagen werden ausgehändigt: Fahrzeugdeklaration, Kraftfahrzeugdaten, Go-Box-Guide, Kundenbeleg, GO-BOX.
- Grössere Tankstellen übernehmen die Übermittlung der Kraftfahrzeugdaten. Ansonsten per E-Mail, Upload, Scan, Post oder Fax an die ASFINAG senden.
- Die Fahrzeugdeklaration ist immer mitzuführen.
- Aus dem Beleg Kraftfahrzeugdaten sind PAN und Fahrzeuggerätenummer für die Anmeldung auf https://go-maut.at verwenden.
- Die Zugangsdaten zum SelfCare Portal werden von der ASFINAG dann per E-Mail versendet.
Wie lade ich eine PrePaid GO-Box für Österreich wieder auf?
- Suche dir eine Go-Vertriebsstelle bzw. Tankstelle in deiner Nähe.
- Nimm deine GO-Box mit in die Vertriebs- oder Tankstelle.
- Du kannst an der Kasse einen entsprechenden Aufladeberag wählen und bekommst eine Quittung.
- Falls du offene Mautbeträge hast, werden diese gleich mit verrechnet und detailliert auf die Quittung gedruckt.
- Das neue Guthaben, ist in Echtzeit im Selfcare-Portal der unter go-maut.at sichtbar.
Mautbox – DarsGo für Slovenien
Wer auflastet und größer 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (zGG) fährt, entrichtet in Slovenien eine ordentliche Mautgebühr. Online zum bestellen, ist es dennoch schnell und einfach umzusetzen.
Parkvorschriften
Viele Gerüchte und Mythen bei Wohnmobilen mit mehr als 3,5 Tonnen. Daher hier der Überblick über das Parken kleiner und größer 3,5 Tonnen.
Als einleitender Hinweis warum es so viele Falschinformationen diesbezüglich gibt. Viele denken Sie fahren einen PKW. Das ist faktisch falsch. Es gibt kaum Wohnmobile welche eine „echte“ PKW Zulassung haben. Sobald ein Fahrzeug zum Übernachten und wohnen dient, wird auch Fahrzeugen unter 2,8 Tonnen eine Zulassung als PKW verwehrt. Die Fahrzeugklasse in der Zulassungbescheinigung Teil 1 unter 5. ist dann in der Regel „Wohnmobil“.
Parkschild mit Verkehrs-Zusatzzeichen 1048-10 (PKW)
Immer wieder gerne verwechselt. Auch Wohnmobile und Campervans unter 3,5 Tonnen sind kein Auto und dürfen hier nicht parken. Wir haben das in dem Beitrag besondere Verkehrszeichen ausführlich erläutert und sogar zwei Fahrschulen dazu befragt.
Parkschild mit Verkehrs-Zusatzzeichen
Das Parken ist unter und über 3,5 Tonnen erlaubt. Einzige Einschränkungen „mit Parkschein“. Ist am Parkscheinautomat eine Tafel mit Einstellbedingungen vorhanden, dann ist diese gültig. Daher besser genau nachlesen. Gerade bei Park & Ride Parkplätzen wird gerne das Wohnmobil grundsätzlich ausgeklammert.
Parken in Wohngebieten
Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit
Praxis der Umrüstung
Meist unbekannt ist, dass viele der heutigen Wohnmobile und Vans ab Werk bereits auf 3,65 Tonnen auflastbar sind. Infolgedessen meist sogar ohne einen Aufpreis (Zumindest bei der Erstzulassung) und ohne technische Änderung. Siehe auch weiter unter bei „Verschiedene Ducato Chassis“ bei den COC Papieren. Das sind oft die 150 Kilogramm die einem fehlen, um sein Urlaubsgepäck oder die Fahrräder an Bord nehmen zu können.
Mehr beachten bei höherer oder nachträglicher Auflastung
Jedenfalls ist es deutlich aufwändiger, wenn technische Änderungen am Fahrzeug notwendig sind oder nachträglich aufgelastet wird. Hier der Ablauf und die Details unserer Auflastung.
- Nach der technischen Umsetzung der Auflastung bekommst du ein relativ teures Teilegutachten (z.B. Goldschmitt Nr. 06-01335-CP-GBM-09) für relativ teures Geld (ca. 200 Euro).
- Des Weiteren gibt es ein neues Typenschild des Herstellers. Es dient zur technischen Abnahme von TÜV, Dekra oder GTÜ (ca. 60 Euro).
- Danach geht es mit diesen Unterlagen zur Zulassungsstelle, um die Änderungen in den Fahrzeugschein eintragen zu lassen (ca. 15 Euro).
Mein Tipp – Jede Zulassungsstelle möchte gefühlt andere Unterlagen sehen. In München sind das bei der Änderung der zulässigen Achslasten derzeit, die:
- Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
- Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)
- Nachweis über gültige Hauptuntersuchung
- Bestätigung/ Abnahme über den Ein- oder Ausbau durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen oder einen Prüfer für den Kraftfahrzeugverkehr
- Typgenehmigung des Kraftfahrt-Bundesamtes
Die Eintragungen in der Zulassungsbescheinigung Teil I
In diesem Fall – siehe nächstes Bild – ist für die Vorderachse (7.1) eine maximale Achslast von 1.850 Kilogramm vorgesehen. Für die Hinterachse (7.2) ist eine maximale Achslast von 2.000 Kilogramm vorgesehen. Eine technisch zugelassene Gesamtmasse (F.1) von maximal 3.850 Kilogramm möglich.
Reifen und Felgen
Achtet auf euren Tragfähigkeitsindex bei euren Reifen. Wenn du nach der Auflastung auf 3,85 Tonnen dann dieses Gewicht fahren darfst, muss auch der Tragfähigkeitsindex eurer Reifen stimmen.
Beispiel aus dem Beitrag „Tragfähigkeitsindex“
Q116 – Das heißt der Reifen trägt 1.250 Kilogramm. Pro Achse sind es zusammen 2.500 Kilogramm. Diese maximale Traglast sollest du im Grunde genommen bei einem Wohnmobil oder Van für die Vorderachse und Hinterachse auf einer Waage prüfen. Und das im voll beladenen Zustand. Siehe auch Fahrzeuggewicht.
camper.help Tipp für Reifenventile
Metallventile sind bei Wohnmobilen technisch verpflichtend. Gummiventile reichen für den Betriebsdruck keinesfalls aus. Erst recht nicht, wenn ihr ein Reifendruck-Kontrollsystem dran befestigt.
Stahlfelgen und Alufelgen für Fiat Ducato Light und Heavy-Chassis
Viele wissen nicht, dass die serienmässigen Alufelge für das Fiat Ducato Light Chassis nur ca. 1000 kg Traglast hat. Das ist für eine Auflastung nicht geeignet.
Ein weites Spektrum an Informationen für das Fiat Ducato Light Chassis (auflastbar auf 3,85 Tonnen) bzw. Fiat Ducato Heavy Chassis (auflastbar bis 4,25 Tonnen) bringt eine Reihe von Themen für die Traglast von Felgen mit sich. Der ausführliche Erfahrungsbericht mit fehlerhaften Stahlfelgen und den passenden Alufelgen beim aufgelasteten Wohnmobil.
Strafen und Bussgelder
Die Überladung von Wohnwagen, Vans oder Wohnmobilen wird im europäischen Ausland und auch in Deutschland gerade zur Hauptsaison immer mehr als neue Geldeinnahmequelle genutzt. Die Strafen sind so exorbitant hoch, weshalb der Aufwand einer Auflastung sich in jeden Fall „lohnt“.
Als Beispiel. In Österreich wurden alleine 14 Plätze zur Kontrolle von PKW und LKW eingerichtet. Eine Weiterfahrt in diesem Land nur mit Ablasten möglich. Das führt in den Medienberichten für viele zu einem Urlaubsabbruch. In einem uns bekannten Fall hat es weiterhin viel Geld für eine amtliche Einlagerung gekostet.
Für die angrenzenden Länder an Deutschland habe ich im folgenden vom ADAC und Reisemobil International die Details zusammengefasst.
Belgien
Dänemark
Deutschland
Frankreich
Niederlande
Österreich
Polen
Schweiz
Tschechien
Technik
Die Firma Goldschmitt bietet für fast jedes gängige Fahrzeug eine technische Auflastung per Luftfederung (Balg) an. Die Kosten sind sehr fahrzeugabhängig.
Kosten für die Auflastung bei Goldschmitt
Für einen Fiat Ducato sind mit Kosten – je nach Baujahr – von ca. 1.000 – 1.500 Euro pro Achse zu rechnen. Ob Einkreis- oder Zweikreissystem und welche Achsen du aufrüsten möchtest, bleibt deinem persönlichen Bedarf überlassen. Die Bedienung des Kompressors und das Luft ablassen, wird zudem vollständig über ein Bedienpanel vom Cockpit aus gesteuert
Günstiger auflasten bei SMV
Eine etwas kostengünstigere Auflastung bietet zum Beispiel auch die Firma SMV an. Wir haben aber keine persönliche Erfahrung mit diesem Anbieter. Eine Messenger-Rückmeldung von camper.help Leser Frank K. fand ich obendrein recht wertvoll.
„Hallo, ich verbaue die SMV Z8 als Zweikreisanlage incl. Kompressor und Manometerblende öfters. Der Preis bei mir liegt incl. Einbau bei 720 Euro. Bei der SMV Z8 wird kein teures Auflast-Gutachten benötigt, da dieses bis 3,85t der Luftfederung immer beiliegt. Einfach damit zur Prüfstelle fahren, abnehmen und bescheinigen lassen und dann zur Zulassungsstelle für den Eintrag. Fertig.“
Weitere Firmen die eine Auflastung anbieten
Toter Winkel Aufkleber Frankreich
Hinweisschild Toter Winkel Aufkleber „Angles Morts“ für Frankreich für Wohnmobile und Busse
Angeles Morts bezeichnet den toten Winkel beim abbiegen nach rechts.
Seit dem 01. Januar 2021 müssen alle Wohnmobile / LKW über 3,5 Tonnen die nach oder durch Frankreich fahren mit der Angles Morts Kennzeichnung markiert sein.
Das trifft aktuell nicht auf Gespanne zu
Auch wenn das Gesamtgewicht des Gespanns diese gesetzliche Gewichtsgrenze von 3,5 Tonnen überschreiten sollte.
Grösse des Hinweisschild Toter Winkel Aufkleber
Dabei sind die offiziellen Grössen der Kennzeichnung wichtig. Die Grösse von 250 x 170 mm ist sicherzustellen. Je nach Grösse des Fahrzeugs gibt es die Pflicht an der Seite und am Heck eine Kennzeichnung vorzunehmen. Ich empfehle wieder ablösbare Aufkleber zu verwenden. Idealerweise als Magnetfolie. So lässt sich das Problem zumindest beim Kastenwagen am schnellsten lösen. Bei GFK wird ein Tape weiterhelfen.
Wo bringe ich die Aufkleber Angles Morts an?
Angebracht werden diese an beiden Fahrzeugseiten und am Heck. In der Regel bei normalen Wohnmobilen sind das 3 Aufkleber.
Am Heck
Rechts auf einer Höhe von 90 bis 150 cm.
Rechts und links an den Fahrer- und Beifahrerseite
Zwei weitere Aufkleber kommen dort zu Einsatz. Innerhalb des ersten Meters von der Front, kommen diese ebenfalls auf die Höhe von 90 bis 150 cm.
Geht das nicht exakt, dann das was dem am nächsten kommt. Zumindest steht das ansatzweise im Querverweis der Musterung im R.313-32-1 der französischen Straßenverkehrsordnung.
Mögliches Bussgeld
Es droht ein Bussgeld von 135 Euro bei Missachtung der gesetzlichen Verordnung.
- Hochwertiges Hinweisschild warnt eindeutig vor toten Winkeln des Fahrzeugs - Laut der...
- Nicht alle Wohnwagen verfügen über eine magnetische Oberfläche. Bitte überprüfen Sie...
- Maße B x H: 17,0 x 25,0 cm - Material: Magnetfolie- Materialstärke 0,85 mm -...
- Für die Verwendung auf sämtlichen Bussen und Wohnmobilen über 3.5 Tonnen, welche sich...
TÜV – Hauptuntersuchung
Ab dem 7.ten Zulassungsjahr beträgt die Frist für die HU bei Reisemobilen über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht 1 Jahr.
Das bedeutet. In den ersten 6 Jahren muss ein Reisemobil analog zu einem PKW nur alle 2 Jahre zur HU. Ausnahmen sind Wohnmobile und Campervans in der Vermietung. Diese müssen kurzum jedes Jahr zu HU.
Verschiedene Ducato Chassis
Sowohl der Typ als auch die Baureihe sind die Basis für eine Auflastung. Und bitte nicht verwirren lassen. Die höhere Zahl beim Typ hat leider keinen Zusammenhang mit dem Baujahr.
Die verschiedenen Chassis-Typen beim Ducato sortiert nach Baujahr
290 Chassi-Typ, Baujahr 1982 – 1994
230 Chassi-Typ, Baujahr 1994 – 2002
244 Chassi-Typ, Baujahr 2002 – 2006
250 Chassi-Typ, Baujahr 2006 – heute
Die 3 marktgängigen Fiat-Chassis für Wohnmobile
Im Wohnmobilmarkt werden für den aktuellen Typ 250 im wesentlichen 3 verschiedene Baureihen an Chassis angeboten. Diese werden durch die Kürzel 35 L, 35 H und 40 H unterschieden.
Die folgenden die offiziellen Informationen von Fiat Professional. Diese sind angereichert mit meinen Erfahrungen mit dem Hersteller Adria.
Sonderlocken der Hersteller
Es gibt mit Sicherheit Hersteller, welche weitere Sonderlocken bei Fiat bestellen können. Somit sind die angegebenen Daten unter Umständen bei manchen Aufbauherstellern etwas anders. Dies wird weiter unten beim „Beispiel zulässige Achslasten“ für meinen Hersteller sichtbar, wo 16 Zoll statt 15 Zoll Räder der Standard sind.
Versicherung
Das ist wie ich nachträglich erfahren habe von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich. Die Versicherung eines Fahrzeugs wird derzeit bei allen mir bekannten Versicherungen vom Neuwert berechnet.
Die herstellerseitige Auflastung bis 3,65 Tonnen
Die Auflastung an sich nicht versicherungsrelevant, wenn man seitens des Herstellers die „kostenlose“ Auflastung bei manchen Fiat Ducato Modellen auf 3,65 Tonnen mitgenommen hat. Es ändert sich an der Versicherungsprämie nichts. Denn der Neuwert des Fahrzeugs bleibt identisch.
Anders sieht es bei kostenpflichtigen Auflastung durch Goldschmitt oder SMV aus
- Der Kauf einer Markise erhöht den Neuwert. (Warum die Markise hier steht wird gleich erklärt).
- Der Kauf einer Luftfederung erhöht den Neuwert.
Wenn die nachträgliche kostenpflichtige Auflastung nicht der Versicherung gemeldet wird, bekommt man bei einem Vollkaskoschaden definitiv keinen Ersatz dafür. Des weitern muss man je nach Versicherung deutlich aufpassen.
Ein Beispiel mit einer Markise
Hat man eine Markise nachträglich angebracht und nicht gemeldet. Dann könnte die Versicherung einen aufgetretenen Sturmschaden am Fahrzeug durch einen Überschlag der Markise in Frage stellen. Die Markise ist ja nicht gemeldet und nicht mitversichert worden. Je nach Versicherungsbedingungen der eigenen Fahrlässigkeit oder der groben Fahrlässigkeit im Schadensfall.
Der Versicherung melden, macht Sinn
Es ist immer problematisch sich auf die Kulanz von Versicherungen zu verlassen. Daher ist es sicherlich eine gute Idee, die Auflastung und deren Kosten auch nachträglich an die Versicherung zu melden. Somit kostet eine Auflastung auch etwas mehr Versicherungsprämie. Bei uns waren es umgerechnet rund 2 bis 3%.
Bewusstes überladen und fahrlässiges Verhalten
Ich sehe es als meine Aufgabe an, mein Wissen preiszugeben ohne den Moral-Apostel zu geben. Dennoch sei eines erwähnt. Wer bewusst nicht auflastet sollte aufpassen. Es wird bewusstes überladen im Falle eines Unfalles als „fahrlässiges Verhalten“ eingestuft. Wenn etwas passiert, wird die Versicherung ihre Versicherungsbedingungen prüfen. Wenn möglich wird die Versicherung die Regulierung im schlimmsten Fall deutlich einschränken bzw. sogar verweigern.
Trotzdem ist auch eines ganz klar. Bei Unfällen durch Überladung mit Personenschaden, ist das wohl der deutlich größere Albtraum für alle Beteiligten.
Vorteile der Auflastung
Auch wenn viele Themen als nachteilig zu betrachten sind. Es gibt natürlich auch einige Vorteile, welche durch eine Auflastung erreicht werden. Was uns seit der Auflastung deutlich entspannter gemacht hat, möchte ich niemanden vorenthalten. Das ist eine persönliche Liste. Es wird nicht jeder die gleichen Gedanken und Bedürfnisse dazu haben. Ein paar Gedankenanreger sind dennoch sicherlich dabei.
Warnleuchte
Wir haben das mit der Warnleuchte lange Zeit selbst nicht gewusst. Bei Wohnmobilen und Campervans über 3,5 Tonnen zGG ist tatsächlich eine Warnleuchte vorgeschrieben
Die korrekte Lösung nach StVO – Die OSRAM LEDguardian TA19
Nach §53a (2) 2 …
„in Kraftfahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t: Ein Warndreieck und getrennt davon eine Warnleuchte. Als Warnleuchte darf auch eine tragbare Blinkleuchte nach § 53b Absatz 5 Satz 7 mitgeführt werden.“
Nach vielem Suchen kann sich auch eine Empfehlung einer LED Leuchte abgeben. Offiziell erfüllt die Osram LEDguardian TA19 entsprechende alle Vorschriften dazu. z.B. Die Standleuchte darf bis Windstärke 9 bzw. wegen vorbeifahrenden Fahrzeugen nicht umkippen. Eine Signalleuchte (orange blinkend oder dauerhaft) und Arbeitsleuchte (6000K weiss) in einem.
- OSRAM TRUCK FLARE Signal TA19: LED Warnleuchte & LED Taschenlampe in einem: Verbesserte...
- Helles oranges Blinklicht & helles weißes Taschenlampenlicht für verbesserte...
- Bis zu 6000 Kelvin (weißes Licht), bis zu 2000K (oranges Licht), 6+6 langlebige...
- GGVS/ADR zertifiziert d.h. zugelassen auch bei Gefahrguttransporten gemäß Europäischem...
- TA19 ist ein LED Warnlicht dessen Mitnahme im Fahrzeug und Verwendung im Falle eines...
Überholverbot
LKW Überholverbote auf Autobahnen gelten auch für aufgelastete Wohnmobile über 3,5 Tonnen. Überwiegend sind diese Überholverbote jedoch auf Fahrzeuge über 7,5 Tonnen beschränkt. Zu sehen an dem Schild 7,5 t unterhalb des Verbotsschilds.
Unterlegkeile / Bremskeile
Wichtig. Ein Bremskeil ist kein Unterlegkeil. Ein LKW-Fahrer könnte das vermutlich genauer erklären. Sowie ich weiß sind Bremskeile in der Regel genormt und an das Gewicht des Fahrzeugs angepasst.
Es geht hier aber im Gesetzestext um Unterlegkeile. Ab 4 Tonnen hat der Gesetzgeber noch eine Vorschrift erlassen. Da ich persönlich 3,85 Tonnen fahre, habe ich leider keine persönliche Erfahrung, ob theoretisch auch Auffahrkeile reichen würden. Wer es weiss, bitte ab damit in die Kommentare. Ansonsten muss ich leider schlichtweg auf den Gesetzestext der StVO verweisen.
Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) – § 41 Bremsen und Unterlegkeile
(14) Die nachstehend genannten Kraftfahrzeuge und Anhänger müssen mit Unterlegkeilen ausgerüstet sein. Erforderlich sind mindestens
1.ein Unterlegkeil bei
a) Kraftfahrzeugen – ausgenommen Gleiskettenfahrzeuge – mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 4 t,
b) zweiachsigen Anhängern – ausgenommen Sattel- und Starrdeichselanhänger (einschließlich Zentralachsanhänger) – mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 750 kg,
2. zwei Unterlegkeile bei
a) drei- und mehrachsigen Fahrzeugen,
b) Sattelanhängern,
c) Starrdeichselanhängern (einschließlich Zentralachsanhängern) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 750 kg.
Unterlegkeile müssen sicher zu handhaben und ausreichend wirksam sein. Sie müssen im oder am Fahrzeug leicht zugänglich mit Halterungen angebracht sein, die ein Verlieren und Klappern ausschließen. Haken oder Ketten dürfen als Halterungen nicht verwendet werden.
Zum Schluss – Subjektives Fazit der Auflastung
Das wird für einige ein sehr subjektives Fazit sein und das ist es auch. Es geht in den wenigsten Fällen ohne Auflastung. Es gibt gutes und es gibt schlechtes.
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