Eine der besten Tagestouren

Die Höllentalklamm in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen ist eines der besten Naturspektakel in den bayrischen Alpen und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Die Tour mit meinem besten Freund Roland und seiner Mama, die uns „jungen“ in nichts nachstand. Grosser Respekt dafür!

Unsere Tour – unsere Beschreibung – unsere Tipps zusammengefasst für unsere camper.help Community.

  • Die wichtigen Orte der Tour

    Parkplatz Alpspitzbahn (740 m)
    Hammersbach (770 m)
    Höllentalklamm Eingang (1045 m)
    Höllentalklamm Ausgang (1165 m)
    Höllentalangerhütte* (1387 m)
    Knappenhäuser (1480 m)
    Hupfleitenjoch (1750 m)
    Kreuzeckhaus (1620 m)
    Trögelhütte (1300 m)
    Kandahar.
    * Bis zu diesem Punkt ist die Tour mit Schwierigkeitsgrad Mittel. Das weitere Teilstück zwischen Höllentalangerhütte und Hupfleitenjoch ist ein Hochalpinweg und ist als schwer einzustufen. Achtung, es besteht Absturzgefahr und ist daher nur für konzentrierte und geübte Alpinisten.

  • Tourlänge

    ca. 17 km. Abkürzbar auf knapp 8 – 12 km.

  • Tourdauer

    ca. 7 – 8 Stunden. Abkürzbar auf 4 – 6 Stunden.

  • Aufstieg

    1.060 m. Abkürzbar auf ca. 400 – 650 m.

  • Abstieg

    1.060 m. Abkürzbar auf ca. 400 – 650 m.

  • Schwierigkeit

    Schwer. Möglichkeiten auf Mittel.

  • Eintritt Höllentalklamm

    Erwachsene 5 Euro, DAV Mitglieder 2 Euro. Kinder von 7 – 17 Jahren 1 Euro. Kinder unter 6 Jahren kostenfrei.
    Die Alternative über den Stangensteigweg ist kostenfrei, aber am Thema vorbei.

  • Öffnungszeiten

    Meist von Mai bis Ende Oktober. Während dieser Zeit ist die Höllentalklamm durchgehend 24 Stunden pro Tag geöffnet.

  • camper.help Tipps
    • Auf jeden Fall eine gute Regenjacke. Die Klamm ist sehr nass und je nach vorherigen Regenfällen kommt von den Felsen viel Wasser herunter.
    • Ausserdem gute Wanderschuhe. Das ist kein Stadtbummel. Es ist nass und durchaus rutschig.
    • > 2 Liter Wasser pro Person ist die klare Empfehlung. Ihr könnt dazu auch an vielen Quellen und auf der Hütte auffüllen.
    • Persönliche Meinung: Unerfahrene Kinder unter 6 Jahren sollte man in der Klamm zusätzlich sichern bzw. an schwierigen Strecken an der Hand halten.
    • Kleines Erste Hilfe Set, Kappe und Sonnencreme sollte immer dabei sein.
    • Wer Knie oder Gelenkprobleme bekommen könnte. Tape oder Nordic-Walking-Stecken mitnehmen.
    • Ferner gibt es nicht überall Handyempfang.
    • Den Wetterbericht VOR der Tour prüfen. Meine Empfehlung gibt es hier.
Komoot_Die_Tour_Alpspitze_Höllentalklamm

Anfahrt und Übernachtung

Direkt süd-westlich von Garmisch gibt es 2 empfehlungswerte Parkplätze. Beides sind offiziell Tagesparkplätze, allerdings sind von 20 – 7 Uhr keine Wohnmobile erlaubt. Was die Gemeinde allerdings unter “Kein Camping” versteht, ist mir nicht klar. In Laufweite liegt das Camping Resort Zugspitze, welches für eine Nacht vollkommen ausreicht.

Für uns war der kostenlose Parkplatz Kreuzeck- Alpspitzbahn die erste Wahl, denn wir wollten uns die Option offen halten – je nach Tagesform – die komplette Tour bis zum Kreuzeckhaus zu laufen. Was wir dann auch getan haben. Wer „nur“ die Klamm oder die Verlängerung bis Höllentalankerhütte läuft, der kann den kostenpflichtigen Wanderparkplatz P2 in Hammersbach bei Grainau wählen. Dieser kostet rund 8 Euro für 24 Stunden.

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Der Klammweg bis zum Einstieg

Vom Parkplatz der Alpspitzbahn geht es parallel zu den Eisenbahngleisen der Alpspitzbahn nach Hammersbach. Der Klammweg zieht sich anfangs noch relativ flach durch den wunderbaren kühlen Wald, direkt am noch recht ruhigen Hammersbach entlang. Nicht ganz 3 km und 300 Höhenmeter sind zum Eingang der Klamm zu gehen. Wer den Stangensteigweg nehmen möchte, der darf die Abzweigung nach rechts vor dem steilen Anstieg nicht verpassen. Klare Empfehlungen ist es jedoch den Weg durch die Klamm zu nehmen.

Vor dem Klammeingang

gibt es eine gute Verpflegungshütte auf 1045 Meter mit toller Aussicht, leckeren Brotzeiten und WCs. Die Eintrittspreise sind für hin und zurück. Daher das Ticket unbedingt aufheben, wer die Klamm wieder als Rückweg wählen möchte. Gleich nach dem Eingang der Klamm ist ein kleines Museum, welches ein paar spannende Informationen bereit hält. Auch ist das ein guter Zeitpunkt, um seine Regenjacke anzuziehen. Schliesslich ist es ist nicht nur kühl, sondern es wird auch gleich nass werden.

Die Höllentalklamm

Bereits seit über 100 Jahren gibt es hier Besucher, Wanderer, Tourengeher. Man kann sich kaum vorstellen, wie aufwändig die ersten Pioniere und der DAV hier zugange waren und noch immer sind. 150 Meter hoch sind auf beiden Seiten die fast senkrechten Felsen. Bevor der Winter hereinbricht, wird alles was aus Holz ist aus der Klamm entfernt und im Frühjahr nach der Schneeschmelze wieder aufwändig aufgebaut. Denn durch die Lawinen wird die Klamm im Winter mit bis zu 70 Meter Schnee gefüllt sein.

Es wechseln sich in den Felsen geschlagene Wege, mit knapp 2 Meter hohen und 1 Meter breiten Tunnels ab. 2 Brücken lassen den Besucher über den rauschenden Hammersbach die Kraft des Wasser spüren.

Viel Wasser – auch von oben

Das Wasser kommt im Verlauf der Tour auch von den moosbewachsenen Felsen in breiten Sprühbächen herunter und wirkt je nach Tageszeit sehr unterschiedlich. Vor Jahren bei meinem ersten Besuch schien die Sonne fast senkrecht in die Klamm. Diesmal zeigte sich die Sonne nicht direkt und so wechselte das Licht zwischen diffus und hell regelrecht hin und her.

Nach etwa einem Kilometer erreicht man schliesslich auf 1165 Meter das Klammende. Ich weiss nicht wie es euch gehen wird, aber für uns gibt es keine Tour in den bayrischen Alpen, bei der man 120 Höhenmeter so schön, faszinierend und vielleicht auch etwas bedrohlich wirkend überwinden kann.

Höllentalangerhütte – die Rast ruft

Der Weg zur Höllentalangerhütte. Wer jetzt schon Hunger hat. Rechnerisch sind es noch 222 Höhenmeter, ca. 1,2 Kilometer und gute 30 Minuten zur 2015 wiedereröffneten voll modernisierten Hütte. Dem Ansturm der Touristen und Tourengeher gerecht werdend, hat man die über 120 Jahre alte baufällige Hütte abgerissen und sehr aufwändig und lawinensicher an gleicher Stelle wiederaufgebaut.

Hütte ist aber in der neuen Variante stark untertrieben, denn das ist mindestens eine Mischung aus Jugendherberge und grosser Pension. Ein für und wider lassen sich nicht vermeiden. Dennoch sehr spannend – gerade als Camper – die Hintergründe über Frischwasser, Stromversorgung und die Anstrengungen des ökologisch verträglichen Betriebs dort in Erfahrung zu bringen.

Leckeres Essen

Das Essen entspricht auf jeden Fall einer wirklich guten Hüttenqualität. Die Preise sind erwartungsgemäss leicht gehoben. Angesichts der hammermässigen Aussicht und des immensen Aufwands ist das absolut im vertretbaren Bereich und in Ordnung. Die Spagetti Bolognese lagen bei 10,20 Euro und das Radler bei 4,20 Euro. Den SB-Bereich haben wir nicht ausprobiert. Die Hütte ist sehr gepflegt und die WCs waren supersauber. Jedenfalls lädt der Ort förmlich zum übernachten auf der Hütte ein. Zur Reservierung geht es hier lang.

Weitere Details habe ich für euch in den Fotos festgehalten.

Knappenhäuser und Hupfleitenjoch

Die Wasserflaschen haben wir nebenher noch auf der Hütte aufgefüllt und die Motivation für die lange Tour aufgebracht. Hier trennen sich die Wanderwege zur Alpspitzbahn rauf oder die Tour Richtung Knappenhäuser. Beide sind in der Kategorie Schwierigkeitsgrad schwer und anstrengend. Mit anderen Worten, sollten ungeübte Erwachsene und Eltern mit Kindern sich das wirklich gut überlegen, denn Ausrutscher enden ganz sicher nicht gut. Viele steile Stücke, Passagen mit Geröll und extreme Abhänge sind hier im Wechsel zu meistern. Alles machbar – es muss einem nur vorher bewusst sein.

Die beste Aussichten kommen noch

Wer den Weg zu den Knappenhäuser und zum Hupfleitenjoch wählt, der wird schon recht bald belohnt. Die Aussicht in Richtung Zugspitze wird von Höhenmeter zu Höhenmeter interessanter, aufregender und schöner. Wir sehen zudem den Eingang zur Höllentalklamm aus luftiger Höhe. Der Weg ist noch ausser den steilen, stückweise mit senkrechten Abhängen noch in guter Marschqualität. Besonders enge Passagen sind zusätzlich mit Drahtseilen zum festhalten an der Felswand gesichert und sind obendrein nicht nur zur Zierde da.

Es wird zeitweise einsam

Die Knappenhäuser sind unbewirtschaftet und noch in ganz ansehnlichem Zustand. Das sich in dieser Einsamkeit kein Investor findet, ist nachvollziehbar aber Schade. Was für ein schönes Fleckchen. Es geht weiter und der Weg zum Hupfleitenjoch wird immer spektakulärer und ruppiger. Es wird immer ruhiger und immer weniger Wanderer teilen sich den weiteren Weg mit uns. Leider zieht zeitweise das Wetter etwas zu, aber die Prognose lässt uns zum Glück noch etwas Zeit die herrliche Aussicht zu geniessen. Die Bilder sprechen für sich, daher lasse ich diese alleine für sich wirken.

Kreuzeckhaus, Trögelhütte, Kandahar

Der Weg über das Hupfleitenjoch verspricht einen grandiosen Ausblick auf die Alpspitz und auf die Aussichtsplattform mitsamt der Seilbahn. Wir schlagen wie geplant den Weg zum Kreuzeckhaus ein. Nach einem kleinen leichten Abstieg befinden wir uns auf dem sogenannten Panoramaweg zum Kreuzeckhaus. Dieser geht gefühlt relativ eben dahin und bietet obendrein den wohl besten Blick auf Garmisch-Partenkirchen und Umgebung.

Die kleine anstrengende Fehlentscheidung

Angekommen am Kreuzeckhaus haben wir dann tatsächlich eine kleine Fehlentscheidung getroffen, denn wir wollten über den Wanderweg und der Olympia Skiabfahrt Kandahar bis ins Tal wandern. Davon kann ich euch definitiv abraten, denn das ist ein wirklich steilster Abstieg.

Laut der App Komoot waren Abschnitte bis zu 24% Steigung dabei. Das ist fast runterfallen und nicht runterlaufen. Also definitiv die Seilbahn ins Tal nehmen. Der 2 Stundenabstieg macht nur Sinn, wenn ihr in das Skigebiet verliebt seid und unbedingt die Abfahrt um Sommer sehen wollt. Die Gegend ist allerdings im Vergleich zum Rest der Tour etwas unspektakulär. Im Nachgang ist man natürlich froh es dennoch gemacht zu haben ;-)

Meine letzten Gedanken zu der Tour

Den Beitrag schreibe ich einen Tag später und spüre weiterhin noch alle Knochen und Muskeln. Und …. Es war dennoch jede Minute wert. Liebe Leute – macht diese wunderbare Tour. Wer mit seinem Camper in der Gegend ist, der sollte auf jeden Fall eine Wanderung in der Höllentalklamm machen. Die Kurzvariante den Hinweg auch wieder als Rückweg zu wählen, ermöglicht es die Klamm zu zwei unterschiedlichen Tageszeiten zu erkunden und ist ebenfalls nichtsdestoweniger eine wunderbare Möglichkeit.

Ich empfand die einzelnen Etappen als unglaublich spannend und so vielseitig wie man es selten in den bayrischen Alpen erleben kann. Viel Spass beim wandern und passt auf euch auf.

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