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Die Kernthemen schlechthin

Was für eine unglaubliche Auswahl bei den Campervans, Wohnmobilen und Wohnwagen. So umfangreich das eine Auswahl und eine Entscheidung meist eine lange Zeit in Anspruch nimmt. Wir möchten euch die Kriterien und Überlegungen bei unserer Auswahl transparent machen. Der Camper-Typ und Fahrzeug-Typ spielt in dem Artikel eine ziemlich wichtige Kernrolle.

Wohnwagen Wohnmobil Campervan

Vorwort zum Artikel

Grundsätzlich ist das kein rein objektiver Artikel. Wir sind keine Redaktion einer Fachzeitschrift, die überwiegend neutral berichten sollte. Wir sagen nicht das Wohnwagenfahrer, Wohnmobilisten und Campervan Tourer im folgenden Beitrag so sind oder sich so verhalten.
Wir berichten von unseren persönlichen Erfahrungen, die jede Menge Freiraum nach links oder nach rechts haben. Und das ist auch gut so. Nennen wir es eine Zusammenfassung des klassischen Verhaltens eines Campers – mehr aber auch nicht.

Unsere 9 essentiellen Fragen

Viele Faktoren haben bei uns dazu geführt, dass Entscheidungen oft wieder zur Disposition standen. Es entstand sogar Stress und Streit, da erst der Blickwinkel auf die Thematik für uns beide geschärft werden musste.
Das wird euch sehr wahrscheinlich auch so gehen oder ihr seid schnelle Entscheider oder habt euch schlichtweg schon festgelegt.
So auch unsere Freunde aus Wolfratshausen, welche quasi beim Abendessen nach einem Tag der offenen Tür bei einem Händler sofort zugeschlagen haben. Nach einem Jahrzehnt Erfahrung mit einem Wohnwagen und bald volljährigen Kindern geht so eine Entscheidung aber auch deutlich schneller. Es wurde ein Pössl Campervan.

Gerade Familien und Neueinsteiger sollten es jedoch langsam angehen lassen. Bei uns hat es deutlich über 1 Jahr gedauert, bis die Idee in die Realität umsetzt wurde.
Die Vorfragen, die man sich stellen sollte sind essentiell. Daher sollte man viel Zeit darauf verwenden, um Klarheit zu schaffen. Diese Fragen haben wir uns gestellt und beantwortet. Vielleicht helfen sie euch.

1 – Bin ich / wir vorgeprägt auf ein Fahrzeug?

Meine Frau hat in ihrer Kindheit ihre Ferien mit ihren Eltern im Wohnmobil verbracht. Da wird man nicht über Nacht zum Wohnwagenfahrer. Letztendlich hat dies durchaus den Ausschlag bei uns gegeben oder ich habe mich gerne überreden bzw. überzeugen lassen.

2 – Wieviele Personen sollen mitreisen?

Wenn die Kinder schon außer Haus sind oder eher selten mitreisen, macht es vielleicht Sinn ein kleineres Fahrzeug zu wählen. So auch unsere Freunde, denn sie reisen zu zweit und haben in ihrem Van sich die Option für ein drittes portables Bett geleistet um hier flexibel zu bleiben.

Bei Familien sieht das grundlegend anders aus. Wir wollten in jedem Fall 4 Betten ohne Umbau nutzen und mussten den Klassiker, nämlich den Alkoven als Lösung heranziehen.
Unsere Nachbarn hingegen legen ihre beiden Kinder erst ins Heckbett und wenn sie selbst schlafen gehen, dann ziehen die Kinder ins Hubbett nach vorne über der Sitzgruppe um. Alkoven vermeiden – leicht gemacht, wenn man flexibel genug ist.

Alles ist möglich, wenn es lange durchdacht wurde. Über die Zeit werden unmöglich erscheinende Rituale zum absoluten Normalzustand.

Im Wohnwagen hatten wir diese Themen bislang nicht, da einfach das Platzangebot dort grösser war. Auch über das Thema Stockbetten in den Reisemobilen kann man bei höherem Bedarf nachdenken.

3 – Welches Reiseverhalten habe ich / wir?

War man früher schon ein Reisevogel wird man nicht plötzlich zum Dauercamper. Daher gut überlegen ob Agilität vor Platzkomfort steht.

4 – Traue ich mir / uns zu, ein großes Wohnmobil oder ein Gespann zu fahren?

Wer sich nicht traut rückwärts 50 Meter eine Straße zurückzufahren, sollte es entweder vorher ausprobieren oder tatsächlich ein kleineres Fahrzeug wählen. Wer einen Wohnwagen nicht selbst in die Lücke schieben kann, muss sich einen Mover zum rangieren leisten usw.

Hilfsmittel wie Rückfahrkameras sind heutzutage kein teurer Schnickschnack mehr, sondern eher eine Pflichtanschaffung für alle Reisemobile.

5 – Was kann ich / wir investieren ohne dass wir finanzielle Probleme bekommen?

Wer zu viel investiert, hat später vielleicht keinen Spaß an der gewonnenen Freiheit. Die Kosten für Versicherung, Steuer, Unterhalt, Wartung und benötigte Ausrüstung ist nicht zu unterschätzen.
Das Thema Vermietung des eigenen Fahrzeugs zu Finanzierung könnte auch eine Möglichkeit sein. Erfahrung mit der Vermietung haben wir jedoch nicht. Eine Übersicht über mögliche Vermietungsanbieter ist auszugsweise in dem Beitrag Wohnwagen und Wohnmobil leihen zusammengestellt.

6 – Bin ich bereit die nächsten Jahre mehrheitlich ein Reisemobilurlaub zu machen?

Im Regelfall setzt man viel Geld fest, welches auch genutzt werden sollte. Der Wertverlust ist zwar deutlich geringer als beim Auto, aber bei einem Reisemobil um die 50.000 Euro ist der jährliche Wertverlust auch bei ca. 2.000 – 3000 Euro. Mit Versicherung, Steuer und Wartung kann man mit Kosten von ca. 1.500 – 2.000 Euro pro Jahr rechnen.

Wer einen Wohnwagen anschafft kommt bei geeigneten Zugfahrzeug deutlich günstiger weg. Sowohl in der Anschaffung als auch mit Wartungskosten sind 40-60% der Werte von oben anzusetzen. Da das Zugfahrzeug meist auch das primäre Auto im Alltag ist, kommt man rein rechnerisch deutlich günstiger weg. In der Gesamtsumme (Zugfahrzeug + Wohnwagen) haben wir bei unserer Rechnung keinen nennenswerten Unterschied errechnet. Da wir nur einen VW Touran mit der kleinsten Motorisierung unser Eigen nennen, wäre es notwendig gewesen ein neues Zugfahrzeug anzuschaffen.

Vergesst bei allen Investitionen nicht, dass ihr noch einiges in das Wohnwagen, Campervan und Wohnmobil investieren müsst. Wenn ihr mit unseren Artikeln bei Zubehör und Themen durch seid dann werdet ihr feststellen, dass noch so einiges an Ausrüstung beschafft werden kann und in ein paar Fällen auch dringend investiert werden sollte. Das setzt weiteres Kapital in euer zukünftiges Hobby fest.

7 – Wieviel Arbeit möchte ich / wir in unser Fahrzeug stecken?

Wartung und Pflege sind durchaus Zeitfresser. Ebenso ist das ein- und ausladen etwas umfangreicher als wenn man eine fertig ausgestattete Ferienwohnung oder ein Hotel nimmt.

Auch kommt noch ein Überlegungspunkt für die Reparatur- oder Wartungsarbeiten durch eine Fachwerkstatt hinzu. Schaut euch ggf. bereits vorher nach einer passenden Werkstatt um. Wir müssen über 100 km zur passenden Werkstatt fahren und das obwohl wir in einer Metropole leben.

8 – Kann ich / wir das alles?

Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren. Erst mindestens 3-4 Tage testen und dann weiter überlegen. Leiht euch über www.paulcamper.de oder www.erento.de ein Reisemobil mit bisschen Ausstattung und los geht es. Die Erkenntnisse waren für uns essentiell und werfen nochmals alles komplett durcheinander oder schärfen wie in unserem Fall den Blickwinkel enorm.
Eine Übersicht über mögliche Mietstationen haben in dem Beitrag Wohnwagen und Wohnmobil leihen zusammen gestellt.

Beispiel: Die Hubbetten stellten sich nach unserer Testfahrt als zu kurz heraus. Auch ist eine versperrte darunterlegende Sitzgruppe für Wintercamping oder bei Schlechtwetter einfach nicht praktikabel genug. Das ist allerdings ein subjektives Gefühl, welches nicht als Tipp sondern als Ergebnis für uns feststand.

Eine wirkliche Antwort auf diese Frage bringt aus unserer Sicht nur eine Testfahrt. Ein paar Tage zeigen klar auf, ob sich alle Beteiligten wohl fühlen und sich im Camper Alltag gut einbringen können.

9 – Welche Abstellmöglichkeiten habe ich / wir?

in Wohnwagen darf ohne Zugfahrzeug nur 14 Tagen auf einer öffentlichen Straße am gleichen Platz stehen bleiben. Ein Wohnmobil und Campervan ist einem Auto gleich zu setzen. Das kann später zu ungewollten Problemen führen und daher liste ich diesen Punkt mit auf, denn das Problem ist nicht zu unterschätzen. Abstellmöglichkeiten sind rar zu finden und erst recht im Nachhinein.

Das Kernthema – Der Camper-Typ

Falls ihr das Thema übersprungen habt. Hier geht es zur Bestimmung des wichtigen Camper-Typs.

Das Kernthema – Der Fahrzeug-Typ

Falls ihr das Thema übersprungen habt. Hier geht es zur Bestimmung des wichtigen Fahrzeug-Typs.

Marke und unsere Tipps

Es ist klar das man Lieblingskandidaten gleich ins Herz schließt. Marketing hinterlässt in jedem von uns Spuren. Wer sich im Werbespot eines Anbieters gänzlich wiederfindet schaut sich den Anbieter an.

camper.help Tipp
  • Viele Hersteller locken mit günstigeren Grundpreisen und lassen sich satte Aufpreis Listen für Chassis- oder Familienpakete bezahlen. Es lohnt in jedem Fall die Preise mit allen Komponenten auszurechnen.
  • Die klassischen Fachzeitschriften wie Promobil oder Reisemobil International sind hier deutlich hilfreicher als jede persönliche Empfehlung von Familie oder Freunden. Wie schon erwähnt – jeder verteidigt seine Marke und seine eigene Wahrheit.
  • Wenn eine Marke oder ein konkretes Modell nicht mehr aus dem Kopf geht, dann ist es das Richtige. Anfassen hilft. Bei neuen sowie gebrauchten ist ein großer Spezialist wie “Der Freistaat” in Sulzemoos oder ähnlich große Händler eine gute Möglichkeit die verschiedenen Marken kennen zu lernen.

Finanzen und unsere Tipps

Die finanziellen Mittel geben zwar viel vor, sind aber nicht das Wichtigste. Denn wer seinen Camping-Typ und sein Fahrzeug-Typ ignoriert wird schnell frustriert, wenn er mit dem super günstigen Wohnwagen am Strand im Sand steckt.
Unsere Wahl fiel auf ein gebrauchtes Wohnmobil aus der ADAC Flotte, da wir uns das neu nicht leisten konnten. Diese Art der Wahl lässt sich auch ideal auch auf Wohnwagen und Campervans übertragen. Bei Mobile.de und weiteren Autoportalen lassen sich Suchagenten in Echtzeit einstellen, die per E-Mail über Treffer bei Marke und Preislimits informieren.

camper.help Tipp
  • Ein junger gebrauchter oder gut gepflegter Alter ist vielleicht auch schon ausreichend.
  • Die Wartezeit auf einen neuen beträgt im Freundeskreis bis zu einem halben Jahr bis Jahr. Im Frühjahr für Herbst bestellen ist übrigens bei den großen Marken fast zu spät.
  • Wer einen gebrauchten aus der Flotte eines Vermieters möchte, der sollte sich schon vor Saisonanfang im Winter bei den Anbietern für das nächste Saisonende im Herbst umhören. Wir hatten Glück und haben noch etwas verhandeln können. Bei Neufahrzeugen ist kaum Verhandlungsspielraum möglich.

Persönliches Fazit

Für uns das Beste was uns passieren konnte. Als Familie können wir uns seither keinen besseren Urlaub vorstellen. Wir sind und waren schon immer Reisevögel, daher wäre es vermutlich nie ein Wohnwagen geworden. Auch wenn wir immer wieder gerne an die Zeit im Wohnwagen in Grindelwald zurückdenken.

Der Campervan ist für uns als Familie zu klein. Zwar zeigen uns unsere Freunde aus Kassel, dass man auch 8 Wochen durch Europa im VW Multivan reisen und auch freistehen kann, aber wir möchten auch im Winter oder bei Schlechtwetter einfach etwas mehr Platz und Komfort und ein Bad genießen. Die großen Campervans bieten dies zwar, sind aber in der Regel nicht voll familientauglich, wenn man 2 Kinder hat.

Und nun …
Viel Spaß beim Grübeln, denken, feilschen, streiten und zu guter Letzt den größten Spaß des Lebens haben.

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