Die Bettenfrage – Wieviele Personen sollen mitreisen?
Hier geht es erst mal nicht um die Anzahl Sitzplätze. Ich finde das Thema Bett ist bedeutend wichtiger, denn im Prinzip ist für jedes offizielle Bett (ohne Umbau) auch ein Sitzplatz vorhanden.
- Die Aussage stimmt nur bis zum 4.ten Bett.
- Ausnahmen, wie weggelassene Optionen z.B. Hubbett im Teilintegrierten widersprechen natürlich dieser Aussage.
Beispiele aus unserem Umfeld
Unsere Freunde Christoph und Susanne. Sie reisen mittlerweile zu zweit und haben sich die Option für ein drittes portables Bett geleistet, um hier flexibel zu bleiben, falls Tochter oder Sohn mitreisen möchten.
Bei Familien sieht das grundlegend anders aus. Wir wollten in jedem Fall 4 Betten ohne Umbau nutzen. Somit mussten wir den Klassiker, nämlich den Alkoven als Lösung heranziehen.
Unsere Nachbarn hingegen legen ihre beiden Kinder erst ins Heckbett. Wenn sie selbst schlafen gehen, dann ziehen die Kinder ins Hubbett nach vorne über der Sitzgruppe um. Alkoven vermeiden – leicht gemacht. Wenn man flexibel genug ist. Alles ist möglich, wenn es lange genug durchdacht wurde. Über die Zeit werden unmöglich erscheinende Rituale zum absoluten Normalzustand.
Im Wohnwagen hatten wir dieses Thema bislang nicht, da das Platzangebot mit Bug- und Hecknutzung einfach grösser ist.
Alle Betten in Wohnwagen und Wohnmobilen
Alkovenbett
Die Vor- und Nachteile
Ein Bett fertig über dem Fahrerhaus. Die Option das Bett zur Hälfte nach oben zu klappen, ist bei manchen Herstellern gegeben. Mehr Raumgefühl geht nur im Liner.
Tagsüber oder während der Fahrt die ideale Ablage oder Stauraum. Für die Kinder ein eigenes kleines Reich mit perfektem Ausblick.
Eine Leiter zum aufsteigen ist notwendig. „Da oben“ ist je nach Hersteller nicht viel Platz. Mehr als hocken geht meist nicht.
Für Kinder ist eine Absturzsicherung absolut Pflicht. Kinder unter 5 Jahren kommen nicht immer selbstständig rauf und herunter.
Aufstellbett bzw. Dachzelt
Die Vor- und Nachteile
Aufrüstbar für beinahe jeden PKW und Bus. Auch als voll integrierte fast unsichtbare Version als quasi zweites Dach für viele Fahrzeuge möglich. Bei dieser Lösung ist dadurch das Bett auch von innen zugänglich. Die Lösung hat einen hohen Globetrotter Faktor und bietet viele schöne sonst unzugängliche Flecken.
Eine ins Fahrzeug integrierte Versionen ermöglicht eine bessere Stehhöhe z.B. beim kochen. Das Aufstellbett wird aufklappt und die meist grössere Luke zum Betten offen gelassen.
Leiter zum Aufstieg notwendig.
Nicht besonders gegen Kälte und Lärm gedämmt. Standheizung in der Nebensaison von Vorteil. Auch der Komfort der Matratzen ist meistes geringer, aber durchaus gemütlich.
Einzelbetten oder optional als grosses Bett
Die Vor- und Nachteile
Gute Stauraummöglichkeiten. Meist sogar aufklappbar mit integriertem Kleiderschrank.
Gemeinsamer Mittelgang ermöglich unabhängiges aufstehen.
Deutlich grösserer Platzbedarf in der Länge.
Meist ist die Länge auf 1,80 bis maximal 2,00 Meter beschränkt.
Hubbett
Die Vor- und Nachteile
Längs-Hubbetten ermöglichen auch Platz für grössere Menschen.
Im Prinzip sehr sinnvoll und platzsparend, aber …
Ein Hubbett geht immer zu Lasten der Kopffreiheit und des Raumgefühls. Die Benutzung des Hubbetts geht zu Lasten es Essbereich darunter. Ein paar neue und sehr teure Lösungen in Integrierten, gehen bei Hubbetten über dem Fahrerbereich neue Wege.
Seitliche Absturzgefahr bedingt Absturzgitter. Es ist also nicht so einfach aus dem Bett zu kommen. Unsere Erfahrung mit manuellen Hubbetten war etwas anstrengend. Die maximale Grösse von 1,90 Meter ist nichts für grosse Menschen.
Queensbett / Längsheckbett
Die Vor- und Nachteile
Wie ein französisches Bett mit viel Stauraum unter dem Bettkasten.
Jeder kann seitlich aus dem Bett schlüpfen, ohne den anderen zu stören.
Die Länge ist für grosse Menschen nicht immer ausreichend.
Diese Bauart lässt keine allzu hohe Garage darunter zu. Teilweise ermöglichen Hersteller wie Hymer die Erhöhung des Queensbett, sodass dieser negative Punkt nicht vorhanden ist.
Querbett
Die Vor- und Nachteile
Ermöglicht kompakte Grundrisse und ermöglicht dennoch grosse Betten. Unseres hat eine Länge von 2,10 Meter und eine Breite von 1,40 Meter.
Es gibt Modelle – wie unseres – wo man das Bett nach oben und nach unten kurbeln kann. Somit kann man verschiedene Volumen wählen. Mit mehr Garage oder mehr Kopffreiheit.
Einer von beiden muss – wenn er Nachts raus muss – über den anderen darüber steigen. Das muss man erst mal wollen.
Grundrisse sind bauartbedingt ohne grosse Innovation.
Stockbett
Die Vor- und Nachteile
Ermöglicht kompakte Grundrisse. Für mittlere Familien ein kann und für grosse Familien ein muss.
Bei Wohnmobilen und Wohnwagen gibt von manchen Herstellern raffinierte Stockbetten im Heck. Das untere Bett kann hochkant geklappt werden und eine „Garage“ daraus gebaut werden. Garagenklappen von aussen ermöglichen sogar kleinere Fahrräder unterzubringen.
Wer schläft oben, wer schläft unten Diskussionen.
Etwas stillos und teils lieblos umgesetzt. Meist lang und schmal und nur für Kinder geeignet.
Zusatzbett Ducato Fahrerhaus
Die Vor- und Nachteile
Besser als nichts. Oder aus fast nichts ein Bett.
Mobiler geht es nicht mehr. Platz schaffen wo eigentlich gar keiner ist.
Eigentlich nur für leichte und kleine Personen unter 160 cm geeignet.
Wird einmal zusammengeklappt. Daher nicht ganz eben und für Kinder, Jugendliche oder kleine Menschen mit Kompromissbereitschaft.
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Der Leitbeitrag enthält folgende Themen
Wohnmobil-Kauf – Ein echter Leitfaden aus der Praxis
Die Praxissuche nach dem besten Reisemobil
Die 17 essentiellen Fragen und die Antworten
Der Einstieg aus Sicht des camper.help Teams – Die 3 Entscheidungen und jede anders.
1 – Fahrzeug-Typ. Die Vorprägung auf ein Fahrzeug wie Wohnwagen, Wohnmobil, Campervan?
2 – Die Bettenfrage. Wieviele Personen sollen mitreisen?
3 – Fahrzeug-Typ im Detail bei Wohnmobilen und Campervans. Das Reiseverhalten?
6 – Technik Heizung. Die Möglichkeiten.
Luftheizung Truma Combi 4 / 6
Wasserheizung Alde Compact 3020
10 – Zubehör und Ausstattung. Unendliche Möglichkeiten?
Der Ausbau von Garage und Innenraum
Campingausstattung
11 – Genug Selbstvertrauen? Wohnmobil oder ein Gespann fahren
12 – Kostenfaktor. Alternative Gebrauchtkauf – mit Checkliste.
13 – Urlaubsmodus. Nur noch Reisemobilurlaub?
14 – Zeitaufwand. Wieviel Arbeit möchte ich in das Fahrzeug stecken?
15 – Parkplatz. Welche Abstellmöglichkeiten habe ich?
16 – Die Marke. Nicht zu unterschätzen, aber auch nicht überbewerten.
17 – Die Camping-Messen. Beste Inspirationsquelle für die eigenen Bedürfnisse.
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